Buch ([buːx] ) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Trautskirchen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern). Die Einöde Bucher Mühle zählt zu dem Gemeindeteil. Die Gemarkung Buch hat eine Fläche von 10,187 km². Sie ist in 944 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 10790,88 m² haben. In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Fröschendorf, Merzbach, Schußbach und Steinbach.
Geografie
Das Dorf liegt im Mündungsdreieck von deren großem linken Zufluss Steinbach zur Zenn, in welche unterhalb des Ortes und noch kurz vor dem Steinbach der kurze Horbach von der anderen Seite einläuft. Einen Kilometer nördlich des Ortes erhebt sich der Alte Herod (426 m ü. NHN) im Schußbachwald. 0,75 km südwestlich beginnt der Hörbachgrund am Fuße eines anderen Hangwaldes.
Im Dorf mündet die aus dem Steinbachtal herab- und zuletzt an Steinbach vorbeiführende Kreisstraße NEA 17 in die der Zenn entlang laufende Staatsstraße 2413, welche Unteraltenbernheim weiter oben durch Buch hindurch und an Fröschendorf vorbei mit Trautskirchen verbindet. Ein Wirtschaftsweg führt an der Bucher Mühle vorbei nach Merzbach, das in einem Nachbartal im Nordosten liegt.
Geschichte
Der Ort wurde um 1150 erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Rapoto von Abenberg nach der Auflösung des Klosters Abenberg dessen ehemalige Güter in Buch dem Kloster Heilsbronn schenkte. Namensgebend war ein Buchenwald. 1294 schenkten Konrad IV. von Nürnberg und seine Frau Agnes dem Deutschen Orden die Burg Virnsberg mit Eingehörungen, wozu auch Buch zählte. 1353 schenkte Ernst von Onolzbach dem Kloster Heilsbronn u. a. Güter in Buch.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Buch 15 Anwesen. Das Hochgericht übte das Obervogteiamt Virnsberg aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Deutschordenskommende Virnsberg inne. Grundherren waren die Deutschordenskommende Virnsberg (4 Höfe, 7 Halbhöfe, 1 Schmiede), das Rittergut Rügland der Herren von Crailsheim (1 Gut) und die Gemeinde (1 Hirtenhaus, 1 Haus).
Im Jahre 1806 kam Buch an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Buch gebildet, zu dem Bucher Mühle, Dagenbach, Daubersbach, Einersdorf, Fladengreuth, Fröschendorf, Fröschendorfer Mühle, Kräft, Merzbach, Schußbach, Steinbach, Steinbacher Mühle und Stöckach gehörten. Die 1811 gebildete Ruralgemeinde war deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Ansbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ansbach. Am 1. Oktober 1821 wurde die Ruralgemeinde Buch aufgespalten:
- Buch mit Bucher Mühle, Fröschendorf, Fröschendorfer Mühle, Merzbach, Schußbach und Steinbach und Steinbacher Mühle wurden an das Landgericht Windsheim und das Rentamt Ipsheim überwiesen
- Dauberbach, Kräft und Fladengreuth wurden in die Ruralgemeinde Unternbibert eingegliedert;
- Dagenbach wurde in die Ruralgemeinde Trautskirchen eingegliedert;
- Einersdorf und Stöckach wurden in die Ruralgemeinde Neuhof an der Zenn eingegliedert.
Die freiwillige Gerichtsbarkeit und die Polizei über ein Anwesen hatte jedoch bis 1848 das Patrimonialgericht Rügland inne. Ab 1862 gehörte Buch zum Bezirksamt Uffenheim (1939 in Landkreis Uffenheim umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Windsheim (1919 in Finanzamt Windsheim umbenannt, seit 1932 Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Windsheim (1879 in Amtsgericht Windsheim umbenannt), seit 1972 ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 10,370 km².
Am 1. Juli 1972 wurde Buch im Zuge der Gebietsreform nach Trautskirchen eingemeindet.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 6: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 7: Bauernhof
- Haus Nr. 8: Wohnhaus
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Laurentius gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Mariä Himmelfahrt gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Buch. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 464 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Bug. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 489 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 27–28.
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 47.
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 85 (Digitalisat). Ebd. S. 211 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 325 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 55–56.
Weblinks
- Ortsteile > Buch. In: trautskirchen.de. Abgerufen am 7. Juli 2023.
- Buch in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. September 2021.
- Buch in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Buch im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten


